Die Kastration

Nicht nur Kater werden kastriert, -auch bei Katzen wird dieser Totaleingriff
durchgeführt, -nicht zu verwechseln mit der Sterilisation, bei der die Ei- oder 
Samenleiter nur durchtrennt werden.

Die Kastration schützt die Tiere vor Gesäugetumoren, Gebärmuttervereiterungen,
ansteckenden - z. T. tödlichen - Krankheiten, und katertypischen Leiden, sowie 
einer Vielzahl von Kampfverletzungen, etc. und zwar je effektiver je früher die
Kastration erfolgt. Inzwischen ist nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen
nachgewiesen, das die frühe Kastration VOR Eintritt der Geschlechtsreife die Tiere
mit höchster Wahrscheinlichkeit vor Mammatumoren und Gebärmutterkrebs schützt.
Immerhin genau die Krankheiten, die mit am stärksten unter den weiblichen Tieren
verbreitet und für ihren vorzeitigen Tod verantwortlich sind. Diese Risiken können
durch die Frühkastration um etwa 90 % !!! gesenkt werden, wenn NICHT die erste
Rolligkeit oder gar noch länger abgewartet wird, bis man die Tiere endlich kastriert!!!


Im Zusammenleben von Mensch und Katze erleichtert die Kastration dieses erheblich, 
(frühzeitig) kastrierte Tiere markieren fast nie, der Urin riecht bei weitem nicht so extrem,
Katzen werden nicht rollig oder gar dauerrollig, die Tiere sind gesünder, ausgeglichener.
Vor allem aber: das Risiko der Übertragung unheilbarer Katzenkrankheiten ist wesentlich
minimiert, und die Tiere leben länger.

Über den richtigen Zeitpunkt der Kastration kursieren die unterschiedlichsten
Ansichten, -selbst die überalterte und längst widerlegte Auffassung "Katzen müßten
einmal Junge bekommen", hört man teilweise immer noch. Oder auch: "Kater bekämen
keine großen Köpfe" (die übrigens ebenfalls nicht von der Kastration oder deren Zeitpunkt 
abhängig sind, sondern genetisch bedingt!),
wenn sie vor der Geschlechtsreife kastriert würden. 

Etwas fortschrittlicher, aber ebenso unrichtig: wenn die Katze einmal rollig war, oder
der Kater beginnt zu markieren! (Was potente weibliche Katzen übrigens des öfteren auch tun!)

Nun sind immerhin schon die meisten Tierärzte bei "wenn die Tiere 6 Monate alt sind"
angekommen (auch wenn sogar die Bundestierärztekammer eigentlich die FRÜHE Kastration 
empfiehlt, also mit etwa 3 - 4 Monaten) ... Aber auch ich war lange Zeit skeptisch - die vorliegenden 
Fakten aber kann man nicht ignorieren, weil sie so überzeugend sind:

Tatsache ist, es gibt im Sinne der Tiere überhaupt keinen einzigen vernünftigen, medizinisch
fundierten Grund, keinen Vorteil für die Gesundheit der Katzen, die Kastration solange 
hinauszuzögern - ganz im Gegenteil!  Insbesondere auch in Hinblick darauf, daß immer mehr Katzen verfrüht, nämlich schon im Alter ab 4 Monaten, geschlechtsreif (und sogar auch noch trächtig!!!) werden, 
was für sie selbst natürlich ein sehr großes Risiko bedeutet. Aber auch frühreife Katerchen beginnen 
vermehrt schon im zarten Alter von nur 6 - 7 Monaten zu markieren, und sogar manchmal sogar schon 
zu decken!!!

Für die Tiere hat die Frühkastration nur Vorteile: Wird die Katze oder der Kater bereits im Alter von 
etwa 3 Monaten kastriert, handelt es sich um einen kleineren Eingriff unter dem die Tiere erheblich
weniger leiden als ältere Artgenossen!

Die Narkose kann wesentlich genauer dosiert werden, belastet den Organismus nicht so sehr, die Schnitte 
können wesentlich kleiner sein, heilen dementsprechend besser und schneller, der Eingriff ist wesentlich 
schonender und zeitlich kürzer, und die Wundschmerzen sind ebenfalls nicht so stark wie bei älteren Tieren, 
die teilweise doch sehr nach dem Eingriff zu leiden haben, und meist noch nicht einmal über die folgenden 
2 - 3 Tage wenigstens Schmerzmittel bekommen, weil das leider meist für "unnötig" gehalten wird!

Dabei sind gerade bei ihnen die Operationen schwerwiegender, blutiger und zeitlich um
einiges länger, da die Organe schon wesentlich besser durchblutet sind, das Gewebe sehr
viel fester und auch bereits verwachsen ist, sowie auch bereits eine Fettschicht und
vermehrt Nerven und damit erhöhtes Schmerzempfinden vorhanden ist, was für die
Tiere selbst ein erheblicher Nachteil ist, zusätzlich zu dem erhöhten Risiko von Kompli-
kationen nach dem Eingriff, die bei später kastrierten Tieren deutlich vermehrt auf-
treten!

Ein weiterer Vorteil ist auch darin zu sehen, daß der Streß für die Tiere wesentlich ge-
mindert wird: mit etwa 6 Monaten sind die meisten Katzen/Kater in der Pubertät, -der
Hormonspiegel bereits extrem hochgefahren. 

Werden sie zu diesem Zeitpunkt kastriert, läuft der Hormonapparat aber bereits  auf Hochtouren, um dann auf einmal abrupt unterbrochen zu werden, was für die bereits ausgeschütteten und kursierenden Hormone natürlich nicht gelten kann. 

Daraus resultiert auch die Tatsache, das später kastrierte Kater nach dem Eingriff oft noch wochen- oder monatelang weiterhin markieren und auch teilweise aggressiv reagieren, was übrigens durchaus auch bei Katzen der Fall sein kann, denn teilweise braucht der Körper bis zu 6 Monate, um die Hormone wieder abzubauen, und 
sich wieder einzupendeln!

Fragt sich nun eigentlich, wofür soll dieser "Hormonstreß" denn wohl gut sein, wenn
das Tier ohnehin kastriert werden soll, und man mit dieser späten Kastration auch noch Rivalitäts- und Dominanzgehabe provoziert, was manchmal sogar auch noch zu dauerhaften, und eben nicht nur vorübergehenden Störungen im familären/häuslichen Frieden führen kann?!

Die Geschlechtshormone dienen nachgewiesenermaßen weder dem Wachstum, noch der Ausreifung der Organe oder Gliedmaßen, sondern ausschließlich dem Geschlechtstrieb der Fortpflanzung! Dementsprechend macht sich der manchmal irrtümlich angeführte "Hormonmangel" sich nicht anders bemerkbar als bei später kastrierten Tieren auch - nämlich gar nicht!

Werden Katzen/Kater bereits im Alter von 3 Monaten kastriert, bleiben sie nicht kleiner
als später kastrierte Artgenossen, auch von der Knochendichte, der Knochenstabilität, 
dem Durchmesser oder der Länge der Harnröhre, sowie der Entwicklung aller anderen 
Organe bietet die Kastration zu einem späteren Zeitpunkt keinerlei Vorteile für die 
Tiere - eher sogar im Gegenteil!

Die einzigen bisher bekannten Unterschiede liegen in dem weniger aggressivem Verhalten der früher kastrierten Tiere, was zwar zu einem besseren und friedlicherem Einverständnis der Tiere untereinander, aber auch dem Halter gegenüber führt, da eben die "pubertäre Rebellions- und potente Rivalitätsphase" entfällt, in der das Risiko besonders hoch ist, das Tiere sich dauerhaft verfeinden und/oder Kastraten von potenten Tieren belästigt oder schlimmstenfalls sogar vergewaltigt werden - was keineswegs aber bedeutet, das sich früher kastrierte Tiere nicht behaupten können, oder "unterbuttern" ließen - das alles sind unbelegte Vorurteile und Ammenmärchen, die vorzugsweise von Menschen verbreitet werden, die zwar Vorbehalte, aber meist keinerlei Erfahrungen mit früher kastrierten Tieren haben, wenn sie denn überhaupt eines (er)kennen!

Lernt man ältere kastrierte Katzen/Kater kennen, kann man ihnen weder ansehen noch 
anmerken, wann sie kastriert worden sind - geschweige denn zuverlässig auseinander-
halten, ob es nun "früh" oder "später" kastrierte Tiere sind!
Auch Tierärzte, Wissenschaftler und Verhaltensforscher nicht!

Für die Käufer von Rassekatzen bietet die Frühkastration den gravierenden Vorteil, das
gerade erst eingewöhnte, geliebte Tier nicht selbst dieser Prozedur aussetzen, und mit
durchleiden, sowie auch Kosten und Risiko dieses Eingriffes nicht selbst tragen zu müssen, das dazu noch mit wachsendem Alter stetig ansteigt.
 
Denn selbstverständlich stellt jede Operation, jede Narkose und jeder auch noch so routinierte Eingriff ein gewisses Risiko dar, sei es auch noch so gering!

Dieses Risiko trägt dann aber alleine der Züchter, demgegenüber der zukünftige
Halter ein komplett und rundum versorgte Katze erhält, die voraussichtlich ein ganzes
Jahr nicht mehr zum Tierarzt muß, und sich somit diverse, nicht unerheblich Kosten und Umstände erspart, die ansonsten noch zusätzlich einige Monate später auf ihn zukämen, ebenso wie etwaig aufkommenden Ängste ob der bevorstehenden Operation.

Darüberhinaus stellt die frühe Kastration der Katzen einen erheblichen Beitrag zum Tierschutz dar, sowohl im Sinne der geradezu explodierenden verwilderten Katzen-
populationen, als auch der ständig anwachsenden Anzahl an Hauskatzen und Mischlingen, die verantwortungslos und fahrlässig in die Welt gesetzt werden, und
das angesichts immer mehr "überquellender Tierheime" und zahlreicher ausgesetzter
Tiere, deren Anschaffung nicht genau überdacht wurde, weil sie ja so süß und billig
waren und sind, zum Nachteil der Tiere selbst, die zum Wegwerfartikel ohne Wert degradiert werden!

Auch im Sinne der Rassekatzen, die davor geschützt werden müssen, als Gebärmaschine 
im Keller eines Schwarzzüchters zu landen, als Massendecker in einem Verschlag zu vegetieren, oder wie Prostituierte angeboten zu werden, und somit noch zu der Zahl an Mischlingen in den Tierheimen, oder vorgeblichen "Rassetieren ohne Papiere" von Betrügern beizutragen, und selbst ein jämmerliches und bemitleidenswertes Leben fristen müssen! 

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